Entdeckungen in der Thüringer Kunstlandschaft

72 Künstler aus Thüringen, über 50 touristische Geheimtipps, 13.000 Kilometer von Nord nach Süd und Ost nach West durchs Land der Dichter und Denker …auf Kunstpfaden unterwegs...

Auf 264 Seiten mit hochwertigen Farbabbildungen kommen in einem repräsentativen Querschnitt Bildende Künstler des Freistaates zu Wort, zudem werden touristische, kulturell oder historisch interessante Sehenswürdigkeiten Thüringens vorgestellt.

Hrsg.: Verband Bildender Künstler Thüringen e.V.
Autoren: Hendrik Neukirchner (Text) Ulrich Fischer (Fotografie)
264 Seiten mit Farbabbildungen, gebunden, Softcover, 23 cm x 13,8 cm
1. Auflage 2010 / ISBN 978-3-00-030152-0 / 9,80 Euro

Im folgenden möchte ich Ihnen meinen Wohn- und Arbeitsort vorstellen. Der Text stammt aus dem ersten Entwurf zum Kunstwanderführer. (August 2005)

Licht-Blicke in Mötzelbach

Die ersten Strahlen dringen morgens direkt in die Küche. Frech und unbestechlich lassen sie die Wand aufleuchten. Unbeirrt klettert das Licht weiter über den Berg, streift die Höfe, den Anger, die Obstwiesen. Setzt Details in Szene: die Malven im Vorgarten, das Rotschwänzchen auf dem Dachfirst, den Getreidehalm am Wegrand.

Am Vormittag spielt es im Dorf eher als gleichmäßiges Summen ohne Höhen und Tiefen. Geht es den Apfelgrund hinab und biegt in den schattigen Rundweg ein, klingt es ruhiger. Nur ab und zu blitzt es in klar abgegrenzten Tönen auf. Dort wo die Kiefern wie gotische Säulen stehen, ist Stille.

Weiter geht es das Bachtal entlang. Am Birkenwäldchen angekommen, leuchten die weissen Stämme auf. Flirrende Blätter und hauchdünne Zweige geben Struktur. Plötzlich wird es laut. Die Kirschallee oben auf dem Kamm entlang kann es mit großen Schritten eilen, springt über die lieblichen Hügelwellen zum Luisenturm hinauf und trompetet sogar hinüber bis zur Leuchtenburg.

Am Abend findet das Konzert hier oben sein Finale. Auf großer Bühne über die Täler hinweg – ein tönender, leidenschaftlicher Sonnenuntergang.

Später stehen die alten Kirschbäume im Gegenlicht. Vorsichtig beginnt das Mondlicht seine stille Wanderung.